Projektskizze

Wer? Das multimethodische und partizipative Forschungsprojekt EMOTISION ist am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien angesiedelt. Innerhalb des Projekts arbeiten ForscherInnen der Universität Wien gemeinsam mit SchülerInnen der Sekundarstufe 2 von ausgewählten österreichischen Schulen, die sich kurz vor der Matura bzw. am Übergang von Schule in den tertiären Bildungsbereich befinden.

Was? Der Name EMOTISION setzt sich aus den englischen Wörtern Emotion und Decision (Entscheidung) zusammen. Im Forschungsprojekt geht es allgemein um die Frage nach der Bedeutung von Emotionen für Bildungsverläufe und im Besonderen die Bedeutung von Emotionen bei der Anbahnung und Reflexion gelingender Bildungslaufbahnentscheidungen im Übergang zu Studium und Beruf.

Wann und wo? Die beteiligten SchülerInnen werden ein Jahr kontinuierlich innerhalb des Forschungsprojekts mitarbeiten. Im Wintersemester stehen fünf Workshops am Institut für Bildungswissenschaft im Zentrum der gemeinsamen Arbeit. Im Sommersemester werden in der Schule Gruppengespräche stattfinden, bei denen die Workshops aus dem Wintersemester analysiert werden. Die Projektarbeit wird geblockt stattfinden, sodass für die SchülerInnen kein zeitlicher Mehraufwand entsteht.         

Was ist die Aufgabe der SchülerInnen im Forschungsprojekt? Im Wintersemester sind die SchülerInnen TeilnehmerInnen an einem neuen, innovativen Workshop-Programm, das von einem internationalen und interdisziplinären ForscherInnenteam entwickelt wurde. In den Workshops werden die SchülerInnen ihren eigenen Bildungsweg, ihre emotionalen Bewertungen, ihre Vorstellungen vom zukünftigen Leben etc. gemeinsam erarbeiten und reflektieren. Im Sommersemester werden die SchülerInnen zu Forschern und Experten ihrer selbst. Dabei analysieren sie gemeinsam mit ForscherInnen der Universität Wien ausgewählte Videosequenzen aus dem Wintersemester, mit dem Ziel unterschiedliche Elemente der Workshops zu interpretieren und zu bewerten und gegebenenfalls zu verbessern. Die beteiligten SchülerInnen sind somit sowohl im Wintersemester als auch im Sommersemester Entscheidungsträger und Experten des gemeinsamen Arbeitens innerhalb des Forschungsprojekts EMOTISION.

 

Welche wissenschaftliche Arbeitsziele werden innerhalb des Projekts verfolgt?

  • Die fundierte theoretische Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Emotionen und emotionalen Markierungen (aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive)
  • Die empirische Erhebung der Bedeutung, Genese und Funktionsweise von emotionalen Markierungen (bei SchülerInnen am Übergang ins junge Erwachsenenalter)
  • Die methodische Weiterentwicklung im Kontext des multimethodischen Forschungsdesigns (Empirische Bildungsforschung)
  • Die anthropologische Erweiterung im Hinblick auf den Diskurs um „die Bildung der Gefühle“ (Integrative Pädagogische Anthropologie)
  • Der Nutzen für die Forschungsteilnehmer im Hinblick auf die Sensibilisierung und Reflexion der eigenen emotionalen Markierungen (Partizipative Forschung)
  • Der Nutzen für zukünftige bildungspolitische Maßnahmen und die Möglichkeit der praxisleitenden Verwendung grundlagenorientierter Ergebnisse (Anwendungsorientierung)